FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende Homburger besucht Kreishandwerkerschaft

Einen in Heidenheim nicht alltäglichen Gast hatte die Kreishandwerkerschaft dieser Tage. Die Bundestagsfraktionsvorsitzende und Landesvorsitzende der FDP in Baden-Württemberg Birgit Homburger suchte das Gespräch mit Vertretern des hiesigen Handwerks. Begleitet wurde Sie dabei vom Kreisvorsitzenden Klaus Bass und der Bezirksvorsitzenden Liberaler Frauen Elke Bass. Homburger, deren Vater selbst Kreishandwerksmeister war und deren Bruder einen Handwerksbetrieb führt, zeigte sich für die Anliegen des Handwerks aufgeschlossen und gut informiert. Kreishandwerksmeister Thomas Rüdiger bemängelte im Gespräch, dass zwar oft das Hohelied auf das Handwerk und den Mittelstand angestimmt werde, die Forderungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen aber oft mit Hinweis auf EU-Recht nicht umgesetzt würden. Obermeister Smejkal wies auf den zunehmenden Konkurrenzdruck durch Billiganbieter aus den EU-Nachbarländern hin. Auch die Abschaffung des Meisterzwangs in einigen Gewerken und die Aufweichung des Marktzugangs durch eine Fülle von Ausnahmeregelungen in der Handwerksordnung würden den Meisterbetrieben das Leben schwer machen. Handwerklicher Pfusch, fehlende Ausbildereignung und wirtschaftliche Schädigung von Gläubigern seien die Folgen dieser Fehlentwicklung. Obermeister Widmann beklagte, dass trotz zahlreicher Versprechen die Bürokratie weiter zunehmen würde und nur noch von personell gut ausgestatteten Großbetrieben zu bewältigen sei. Homburger bat darum, ihr schriftlich ganz konkrete Fälle zu nennen und versprach, sich persönlich darum zu kümmern. Obermeister Haack machte auf den zu nehmenden Fachkräftemangel im Handwerk aufmerksam. Auch hinsichtlich der grö?Yer werdenden Probleme Betriebsnachfolger zu finden, sei es nötig die wirtschaftlichen Anreize zu verbessern. Ein weiterer Diskussionspunkt waren die als unmoralisch empfunden Bonuszahlungen an Manager trotz Verlusten oder staatlichen Hilfen, wie im Bankensektor. Persönlich haftende Betriebsinhaber empfänden dies wie Hohn, da in ihren Unternehmen bei Verlusten zu nächst der Chef selbst finanziell bestraft würde. Auch die steigenden Lohnnebenkosten wurden erörtert. Die Bekämpfung der Schwarzarbeit durch steuerliche Begünstigung von Handwerksleistungen oder Anwendung eines ermäßigten Mehrwertsteuersatzes waren weitere brisante Diskussionsthemen. Homburger wies auf die Haushaltslage von Bund und Länder hin und erläuterte das politische Konzept ihrer Partei zur Stärkung des Mittelstands und des Handwerks. Sie ermunterte die Gesprächsteilnehmer mit ihr in Kontakt zu bleiben.


Aktuelles >>> Zur Übersicht