Dass das Handwerk in vielen Köpfen einen etwas angestaubten Ruf geniesst, ist auch Otto Kentzler klar. Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) setzt aus diesem Grund nicht nur auf eine Imagekampagne, sondern will auch in den Betrieben für ein Umdenken sorgen. Das machte er bei einem Besuch im Konzerthaus Heidenheim deutlich. „Wir müssen zeigen, was unsere Betriebe alles zu bieten haben, vor allen Dingen auch in den Zeiten der Energiewende.“ Bereits seit etlichen Jahren gebe es im Handwerk Energieberater, die versuchten, die Bürger zum energiebewussten Denken anzuregen. „Energieeffizienz wird der bedeutendste Rohstoff der Zukunft sein“, sagte Kentzler. Dabei gehe es keinesfalls nur um Wärmedämmung und energieeffizientere Geräte. „Die Wende muss im Kopf der Menschen stattfinden und im Denken ankommen.“ Heidenheims Kreishandwerksmeister Thomas Rüdiger machte die Wirtschaftskraft des Handwerks an lokalen Beispielen deutlich. Allein im Landkreis Heidenheim seien 7800 Menschen im Handwerk beschäftigt. „Wir sind kaum sichtbar, weil ein Grossteil der Betriebe weniger als zehn Mitarbeiter hat. Aber wir schaffen Lebensqualität für alle Menschen“. Diese Struktur trage zur Stabilität in der Wirtschaft und der Gesellschaft bei. Das hätten die Betriebe in der vergangenen Krise bewiesen, so Rüdiger.