Bäcker klagen über zu viel Bürokratie

Dauernde Gesetzesverschärfungen, steigende Dokumentationspflichten und teilweise unverhältnismäßige Kontrollen durch Zoll, Gewerbeaufsicht und Berufsgenossenschaft. Die Liste der Ärgernisse, die Obermeister Heinz Früholz bei der Innungsversammlung der Bäcker im Café des Heidenheimer Naturtheaters vortrug war lang und seine Erfahrungen wurden in der Diskussion mit Landtagsabgeordneten Martin Grath von den Bäckerkollegen bestätigt. Neben der zeitlichen Beanspruchung müsse man immer öfter teure Fachleute zur Beratung heranziehen, da auch die Behörden mit ihrer Einschätzung nicht immer richtig lägen. Die Überregulation führe immer öfter zur Überforderung der kleinen Betriebe und das gelte nicht nur für das Bäckerhandwerk. Im Handwerk werde es generell immer schwerer betriebliche Nachfolger zu finden. Und obwohl die Bundes- und Landesregierung größtes Interesse daran habe, die Betriebe zu erhalten, werden potentielle Nachfolger durch die ausufernde Bürokratie eher abgeschreckt. Diese Einschätzung teilt auch der Geschäftsführer des Landesinnungsverbands Andreas Kofler. „Wir wollen keine Steuergeschenke. Lasst uns einfach in Ruhe arbeiten“,  zitierte er die Forderung eines Bäckers in einem Gespräch mit Landespolitikern. Martin Grath, der selber Bäckermeister ist, zeigte viel Verständnis für das Anliegen der Innungsbäcker. Umso wichtiger sei es, sich als Handwerker politisch zu betätigen, um auf diese Problematik hinweisen zu können. Viele Politiker könnten sich den Alltag eines selbständigen Handwerkers gar nicht vorstellen. Gerade deshalb sei stete Aufklärungsarbeit und der anhaltende Dialog nötig.

Im Rahmen der Veranstaltung war es möglich, einen Blick hinter die Kulissen des Naturtheaters zu werfen. Martin Grath, der selber Laienschauspieler und Vorsitzender des Fördervereins Naturtheater Heidenheim ist, hatte dazu den Kontakt hergestellt.


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