Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter besuchte die Kreishandwerkerschaft, um sich über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Handwerk zu informieren. Im Gespräch mit Kreishandwerksmeister Robert Smejkal und Geschäftsführer Klaus Liebhaber ging es insbesondere auch darum, ob und wie die Hilfsmaßnahmen des Bundes angenommen wurden und Wirkung zeigten. Allein im Bezirk der Handwerkskammer Ulm wurden bis 31. Mai über fünftausend Anträge für das Soforthilfeprogramm genehmigt. Das führte zur Auszahlung von insgesamt 54,2 Millionen Euro Fördersumme. Ein Maßnahme, die größtenteils als Hilfreich angesehen wurde. Insbesondere die relative Einfachheit der Prozesse und die Schnelligkeit der Zahlungen haben bewiesen, dass es in Deutschland auch anders gehen kann, wenn Not in Verzug ist. Kritisch wurde jedoch die zeitliche befristet Mehrwertsteuersenkung gesehen. Als Bürokratiemonster steht der damit verbunden Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen als Konjunkturmotor. Außerdem bleiben Risiken der Nachversteuerung bei Falschabgrenzung oder Falschanwendung für die Betriebe. Am meisten hat hiervon der Online-Handel profitiert. Während das Bauhauptgewerbe bisher relativ gut durch die Pandemie kam, gab es erhebliche Umsatzeinbrüche bei den Friseuren, den Konditoren und teilweise auch bei Bäckern und Feinwerkmechanikern. Kiesewetter wies auf die zweite Phase der Corona-Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen hin. Man war sich darüber einig, dass die jetzige Differenzierung nach Ansteckungsrisiko sinnvoller sei, als ein genereller Lockdown, wie er noch im Frühjahr praktiziert wurde.