Um die Anliegen des Handwerks zu erörtern besuchte MdB Leni Breymaier die Kreishandwerkerschaft Heidenheim. Zusammen mit Kreishandwerksmeister Robert Sjmejkal und Geschäftsführer Klaus Liebhaber wurden Probleme und Lösungsvorschläge besprochen. Ein wichtiges Thema war die Materialversorgung sowie die damit verbundene Preisentwicklung. Preissteigerungen von bis zu 200 Prozent sind dabei feststellbar. Handwerksleistungen können so nicht zeitnah erbracht werden und machen Preiskalkulationen zum Glücksspiel. Hintergrund dieser Verknappung sind die internationalen Versorgungs- und Lieferketten, beispielsweise bei Holz, aber auch bei Metall. Viele Betriebe, die diese Materialien produzieren oder weiterverarbeiten, haben aufgrund der aktuellen Corona-Krise Nachfragerückgänge erwartet und in dieser Erwartung ihre Produktion gedrosselt. Zudem werden durch die Corona-Krise bestehende Lieferstrukturen zerstört, weil Betriebe auf der Suche nach Material in neuen Regionen einkaufen. So wird beispielsweise Holz aus heimischer Produktion nach Übersee exportiert. Was die Verknappung von Metallen betrifft, konnte Kreishandwerksmeister Smejkal aus Erfahrung von seiner Flaschnerei berichten. Aufträge, mit deren Fertigstellung der Kunde gerechnet hat, bleiben unvollendet und können nur zeitverzögert umgesetzt werden. Ohne Material können auch Beschäftigung und Arbeitsplätze leiden.
Ein weiteres Thema war der vom Handwerk immer wieder geforderte Bürokratieabbau. Nicht nur die Menge, sondern auch die Komplexität von Vorschriften wurde bemängelt. Oft habe man den Eindruck, dass der Gesetzgeber nur an Großunternehmen mit vielen Mitarbeitern und Fachabteilungen denke und die kleinen Handwerksbetriebe dabei völlig vergesse.