Nicht nur in der Corona-Krise kam man in der Politik zur Erkenntnis, dass das Handwerk systemrelevant für die Versorgung der Gesellschaft ist. Auch die klimapolitischen Ziele lassen sich nur mit der nötigen Anzahl qualifizierter Handwerker umsetzen. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs und der damit verbundenen Engpässe bei der Energieversorgung aus Russland, spielen eigene Energiequellen eine immer größere Rolle. Der Fachkräftemangel birgt daher zunehmend Gefahren. Grund genug für den Landtagsabgeordneten und handwerkspolitischen Sprecher der Grünen Martin Grath das Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft zu suchen. Aufgrund der demographischen Entwicklung gilt es, die Maßnahmen der Nachwuchsgewinnung zu überprüfen und zu intensivieren. Im Austausch mit Kreishandwerksmeister Robert Smejkal und Geschäftsführer Klaus Liebhaber wurden neue Projekte und Ansätze besprochen. Ziel muss es sein, möglichst schon die Kinder fürs Handwerk zu gewinnen und die Eltern zu überzeugen, dass ihre Kinder dort gut aufgehoben sind. Wichtige Aspekte dabei sind Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten aber auch das Ansehen der Berufsabschlüsse. Themen der Besprechung waren unter anderem das Projekt „Praktikumswoche Baden-Württemberg“ oder das Förderprogramm für ausbildende Betriebe. Die neuen Abschlussbezeichnungen „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ sollen die Gleichwertigkeit von beruflicher Fortbildung und Studium unterstreichen und fördern gleichzeitig die internationale Mobilität, da die Begrifflichkeiten auch in anderen Ländern verstanden werden.
In Heidenheim wurde 2013 die Zukunftsakademie (ZAK) gegründet. Hier sollen Kinder und Jugendliche für technische Berufe begeistert werden. Um den Kontakt zum Handwerk herzustellen wurde vereinbart die Mitgliederversammlung 2022 der Kreishandwerkerschaft in den Räumen der ZAK durchzuführen. Als MdL Grath im Gespräch davon erfuhr, wurde kurzerhand die Tagesordnung um einen Gastredner, nämlich Martin Grath selbst, erweitert.