Auf Einladung von Obermeister Peter Renner trafen sich die Mitglieder der Zimmerer- Innung Heidenheim zu Ihrer Hauptversammlung im Restaurant „Zum Mohren“ in Stetten. In seinen Ausführungen ging Renner auf die aktuelle Konjunkturlage im Zimmererhandwerk ein. Demnach ist die wirtschaftliche Situation derzeit noch besser als im Vorjahr. Laut einer Umfrage des Landesverbands bezeichnen 65 % der Betriebe die aktuelle Lage als sehr gut und die restlichen 35 % der Befragten haben immerhin eine gute Auftragslage. Das Zimmererhandwerk habe einen guten Ruf und die Verarbeitung eines heimischen Rohstoffs, der nachwachsen kann sei ein nachhaltiger Wirtschaftszweig. Der Umgang mit Holz sei eine schöne Sache und man sei überaus zufrieden, wenn man am Abend sein Tagwerk betrachten könne. „Wir haben einen attraktiven Beruf“, so Obermeister Renner. Ohne die Innung sei die Lehrlingsausbildung nicht vorstellbar und ohne die ehrenamtlichen Prüfer gar nicht durchführbar. Die Innung schenkt jedem Auszubildenden einen Ausbildungsordner und das Zunfthemd, die Staude. Die Jugend sei besser als Ihr Ruf. Renner zitierte aus Tontafeln der Babylonier und Sumerer, die bereits fünf tausend Jahre alt sind. Schon damals beklagte man sich über die Jugend. „Ich kann euch nur ermuntern, weiter fleißig auszubilden“, so der Obermeister. Renner brachte seine Freude zum Ausdruck, dass es den Zimmereibetrieben derzeit ganz gut gehe. Es sei jedoch zu befürchten, dass sich die Lage bald ändern könnte. Ist eine „Krise“ am Bau zu erwarten? Die Mischung aus Inflation, steigenden Zinsen für Baufinanzierungen, de facto weggefallene Neubauförderung, Materialknappheit und Preissteigerungen führten bereits zu einem Rückgang der Baugenehmigungen, Stornierungen und Auftragsverschiebungen. Für das 2. Halbjahr seien die Auswirkungen nicht absehbar, ein deutlicher Rückgang im Neubau sei jedoch wahrscheinlich. Trotzdem gäbe es keinen Grund zur Panik. Ein „Auf und Ab“ sei etwas ganz natürliches. Bei dem Wort „Krise“ sei auch viel Psychologie im Spiel. Obermeister Peter Renner freute sich den Präsidenten des Landesverbandes Holzbau Baden-Württemberg Gerd Renz begrüßen zu können. Dieser hielt einen informativen und kurzweiligen Vortrag über Arbeitssicherheit und berufsgenossenschaftliche Themen. Die Versammlung schloss mit einem regen Erfahrungsaustausch beim gemeinsamen Abendessen.