Dieses Jahr begrüßte Kreishandwerksmeister Robert Smejkal die Delegierten der Innungen zur Mitgliederversammlung in der Zukunftsakademie Heidenheim. Smejkal würdigte zunächst den verstorbenen Ehrenkreishandwerksmeister und Obermeister der Kfz-Innung Thomas Rüdiger. In seiner Ansprache ging er auf den zunehmenden Fachkräftemangel ein und stellte so den Zusammenhang zur Zukunftsakademie als Tagungsort her. Das Gebäude war früher ein Teil der Württembergischen Cattunmanufaktur (WCM). In einem Nachbargebäude wurde 1970 die Flaschnerei seines Onkels gegründet. Dort hat Smejkal sein Handwerk gelernt und später die Flaschnerei übernommen, die im Jahr 2000 nach Mergelstetten umzog. Er stellte die Forderung, dass auch zukünftig genug Raum für Neugründungen von Handwerksbetrieben in den Gemeinden zur Verfügung stehen müsse.
Bürgermeisterin Simone Maiwald entschuldigte Oberbürgermeister Michael Salomo, der wegen eines anderen Termins kurzfristig absagen musste. Sie überbrachte die Grüße der Stadt Heidenheim und betonte den hohen Stellenwert des Handwerks für die Stadt. Anhand einiger Beispiele zeigte sie die gute Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Handwerksbetrieben auf.
Die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Ulm Frau Katja Maier ging auf die aktuelle Situation im Handwerk ein. Steigende Energiepreise durch den Ukrainekrieg und die Energiewende stellten das Handwerk vor große Herausforderungen. Weitere Probleme gäbe es bei den Lieferketten und der Nachwuchsgewinnung. Daher sei es wichtig, dass die Handwerksorganisationen eng zusammenarbeiten und mit einer Stimme sprechen.
MdL Martin Grath erläuterte die aktuellen Schwerpunkte der Landesregierung. Er stellte fest, dass die Energiewende nur mit Hilfe des Handwerks gelingen könne. Der Fachkräftemangel sei daher auch ein Problem der gesamten Gesellschaft. Mittlerweile habe man auch in der Politik verstanden, dass man aktiver für die Duale Ausbildung werben und agieren müsse. Ein wichtiger Baustein der Nachwuchsgewinnung in der Region sei die Zukunftsakademie Heidenheim.
Der erste Vorsitzenden Klaus Moser stellt die Zukunftsakademie Heidenheim e.V. vor. Die Zukunftsakademie (ZAK) ist ein gemeinnütziger Verein, der 2012 gegründet wurde, um Kinder und Jugendliche in Stadt und Landkreis Heidenheim für MINT zu begeistern. Seit 2013 ist die Zukunftsakademie vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg als Außerschulisches Forschungszentrum anerkannt. Finanziell wird der Verein von Stadt und Landkreis Heidenheim, den Kommunen des Landkreises Heidenheim und freiwilligen Spenden unterstützt. Für interessierte Kinder und Jugendliche ab Klasse 4 bietet die ZAK außerschulische Kurse und für alle Schulen Schulkurse an. Alle Kurse sind weitgehend kostenfrei und finden unter fachkundiger Leitung in gut ausgestatteten Räumen statt. Die Kinder und Jugendlichen sollen selbst aktiv werden: entdecken, forschen, experimentieren und konstruieren – ohne Druck und Zwang.
Kreishandwerksmeister Robert Smejkal bedankte sich bei den Rednern für die interessanten und informativen Beiträge und lud die Anwesenden beim anschließenden Imbiss zum persönlichen Erfahrungsaustausch ein.