Zeit zum Umdenken – Handwerk fordert mehr Anerkennung

Kreishandwerksmeister Robert Smejkal forderte bei der Hauptversammlung der Kreishandwerkerschaft die Rahmenbedingungen der Handwerker endlich zu verbessern und nicht noch durch zusätzliche Bürokratie zu verschlechtern. Es sei nicht einzusehen, warum die akademische Ausbildung zum Master kostenlos sei, während die handwerkliche Ausbildung zum Meister selbst bezahlt werden müsse. Nach dem endlich die ungerechte EEG-Umlage abgeschafft wurde, wird nun wieder überlegt nur große Industrieunternehmen von den hohen Energiekosten zu entlasten. Handwerksbetriebe wie Bäcker, Metallbauer oder andere Betriebe, die ebenfalls viel Energie brauchen, werden wieder einmal benachteiligt. Aber auch bei der Mobilitätswende ist zu befürchten, dass es zu unnötigen Erschwerungen kommt. „Wir sollten dem Technologiestandort Deutschland die Chance lassen zu forschen und Alternativen voranzutreiben und sich nicht nur stur einer Antriebsart zu verschreiben. Das Elektroauto hat sicherlich seine Berechtigung in gewissen Bereichen‚ aber es kann eben bei schweren Maschinen und Fahrzeugen, die schwere Anhänger ziehen müssen nicht die Zukunftstechnologie sein“, so Smejkal. Laut Verkehrsminister werde die Sanierung und der Ausbau der Bahn noch Jahre dauern. Gleichzeitig gehen zuverlässige Prognosen davon aus, dass der Schwerlastverkehr in den nächsten Jahren um 55 % zunehmen werde. Wer hier den Straßenausbau blockiert, handele nicht im Sinne der Verbraucher und Betriebe. Auch der Präsident der Handwerkskammer Ulm Joachim Krimmer kritisierte in seiner Rede die Pläne zur Ausweitung der LKW-Maut im Land: „So eine Maut passt nicht zu uns. Wir sind der falsche Adressat. Unsere Betriebe transportieren keine Güter über die Straße, sie fahren zu ihren Kunden, um Leistungen zu erbringen.“ Hinsichtlich der Bürokratie fordert Krimmer, dass das Entlastungsgesetz jetzt endlich kommen müsse. „Immer neue Dokumentationspflichten und Bürokratie-Hürden im Arbeitsalltag kosten unsere Betriebe nur Zeit und Geld“. Laut einer Umfrage verbringen Handwerker etwa die Hälfte ihrer Arbeit am Schreibtisch. Handwerksleistungen werden dadurch verknappt und verteuert. Der Fachkräftemangel werde durch unnötige Bürokratie weiter verschärft. Hier liege viel ungenutztes Potential. Bürgermeisterin Simone Maiwald führte in ihrer Ansprache aus, dass die Bürokratie auch in der Verwaltung ein Problem sei. Sie bremse die Vorgänge und führe zu einer langsamen Bearbeitung auch wichtiger Angelegenheiten.

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Hauptversammlung waren die Vorstandswahlen. Robert Smejkal (Heizungs- u. Sanitär-Innung) wurde in seinem Amt als Kreishandwerksmeister bestätigt. Seine Stellvertreter sind Ulrike Monz (Bau-Innung) und Andreas Gerich (Friseur-Innung). Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Heinz Früholz (Bäcker-Innung), Tobias Gäßler (Metall-Innung), Florian Hafner (Kfz-Innung), Peter Renner (Zimmerer-Innung), Wolfgang Sybold (Schreiner-Innung) und David Thieringer (Maler-Innung). Die Kassen- und Rechnungsprüfer sind Sabine Bönings-Ruffert und Jürgen Moser.

Bild: Der Vorstand der Kreishandwerkerschaft mit v.l.: Ulrike Monz, Robert Smejkal, Peter Renner, Tobias Gäßler, Heinz Früholz, Wolfgang Seybold, David Thieringer Andreas Gerich und Geschäftsführer Klaus Liebhaber. Es fehlt Florian Hafner


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