An politischen Themen mit hoher Bedeutung für das Handwerk mangele es derzeit nicht, so Kreishandwerksmeister Robert Smejkal in seiner Begrüßungsrede bei der Altmeisterfeier in der Hofschenke „Zum Schwarzen Beck“ in Dettingen. Die Palette reiche von den vielen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Klima- und Energiewende über die Sicherung des Fachkräftebedarfs bis hin zum Bürokratieabbau. „In den letzten Ausläufern von Corona hat Russland die Ukraine angegriffen. In dem Moment, in dem die Menschen wieder Hoffnung hatten, ist das unerwartete passiert — ein Krieg auf dem europäischen Kontinent“, so Smejkal. Zwei Krisen seien fast nahtlos ineinander übergegangen. Das gehe weder an den Menschen noch an den Betrieben vorbei. Lieferketten seien gestört, es gäbe Materialengpässe, Zinsen und lnflation seien im Höhenflug. Zudem wären die Anforderungen ans Handwerk durch Klimaschutz und Dekarbonisierung massiv gestiegen. Der Fachkräftebedarf werde für immer mehr Betriebe zum Problem. „Das ist —- kurz umrissen — die neue Normalität, in der wir leben, ist sich Smejkal sicher.
MdL Martin Grath lenkte den Blick auf die Ziele, die sich die Gesellschaft gesetzt habe. Der Verzicht auf fossile Energieträger mit dem Ziel der Klimaneutralität erfordere eine tiefgreifende Transformation in fast allen Bereichen. Die Politik habe aber erkannt, dass diese Transformation ohne das Handwerk nicht zu bewerkstelligen sei.
In Vertretung von Landrat Peter Polta kam die Erste Landesbeamtin Marlene Bolz. Sie hob ebenfalls die Wichtigkeit des Handwerks für den Landkreis Heidenheim als Wirtschaftsstandort hervor. Außerdem seien die Werte und das Lebenswerk der Altmeister ein Vorbild für die Jugend.
Die Festrede zur Überreichung der Meisterbriefe hielt der Präsident der Handwerkskammer Ulm Joachim Krimmer. Auch er ging auf die geänderten, problematischen Rahmenbedingungen ein. In diesen schwierigen Zeiten müsse man unsere Betriebe entlasten, war seine Forderung. „Wir kämpfen weiter gegen eine einseitige und unfaire Entlastung durch einen Industriestrompreis. Wir brauchen ein Strommarktdesign aus einem Guss, dass langfristig niedrige Strompreise garantiert. Dazu braucht es jetzt Reformen bei der Strom- und Energiesteuern“, erläuterte Präsident Krimmer. Auch beim Thema Bürokratie drücke in vielen Betrieben der Schuh. Trotzdem biete das Handwerk nach wie vor für den Nachwuchs vielseitige Möglichkeiten. „Das Handwerk ist vielseitig und bietet spannende und langfristige Perspektiven. Sie alle – liebe Kolleginnen und Kollegen – sind ein Beispiel dafür, was man im Handwerk erreichen kann“, so Krimmer. Er freue sich, dass man hier heute zusammen sei und auf die Leistungen der Anwesenden im Handwerk zurückblicken könne.
Den Diamantenen Meisterbrief erhielten: Wolfgang Baumgartner, Kfz-Mechaniker-Meister aus Giengen, Johannes Hinterberger, Maschinenbaumeister aus Giengen, Heinz Holz, Schreinermeister aus Heidenheim, Jakob Krainer, Kfz-Mechaniker-Meister aus Heidenheim, Kurt Lehner, Zimmerer-Meister aus Giengen, Heinz Oßwald, Metallbaumeister aus Dettingen, Lothar Rau, Schuhmachermeister aus Gerstetten, Hans Weiß, Drechslermeister aus Sontheim, Siegfried Zipper, Betonstein- und Terrazzoherstellermeister aus Heidenheim.
Der Goldene Meisterbrief ging an: Kurt Bischoff, Schreinermeister aus Heuchlingen, Sunniva Maisch, Schreinermeisterin aus Bolheim, Udo Mann, Kfz-Mechaniker-Meister aus Hermaringen, Helmut Pusch, Schreinermeister aus Königsbronn, Heinz Wahl, Malermeister aus Königsbronn