Wechsel im Vorstand der Zimmerer-Innung

Die Mitglieder der Zimmerer-Innung trafen sich zu ihrer Hauptversammlung im Tagungsbereich der Firma Wölper in Giengen. Obermeister Peter Renner freute sich insbesondere darüber, dass fast alle Mitglieder der Einladung Folge leisteten. In seiner Ansprache ging Renner unter anderem auf die aktuelle politische Situation und den Regierungswechsel ein. Er hoffe, dass die Probleme des Handwerks nun zügig und wirkungsvoll angegangen werden. Die angekündigten Entlastungen – etwa durch die Senkung der Stromsteuer oder bessere Abschreibungsbedingungen – seien ein Schritt in die richtige Richtung. Was das Handwerk dringend bräuchte, sei ein verlässlicher Ordnungsrahmen: weniger Bürokratie, schnellere Verfahren, spürbare Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung. Aufbruch beginne nicht mit Ankündigungen, sondern mit Umsetzung. Trotz dem Eindruck, dass die ganze Welt verrückt geworden sei, gelte es, eine positive Grundhaltung zu bewahren und den Humor nicht zu verlieren. Die Fakten aus dem Zimmerhandwerk seien nicht ganz so schlecht: Die Holzbauquote in Baden-Württemberg beträgt derzeit 39%. Ein- und Zweifamilienhäuser sind dabei mit 43% beteiligt. Immerhin haben 38% der Auszubildenden Abitur und weitere 38% die Mittlere Reife. Der Frauenquote liegt bei 8% und sei deutlich ausbaubar. Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse der Zimmerer in Baden-Württemberg hat sich im letzten Jahr wieder leicht gesteigert von 1.942 auf 1.971. Dies entspricht einer Steigerung von 1,5%. Baden-Württemberg ist bei den Zimmerern damit das ausbildungsstärkste Bundesland, gefolgt von Bayern mit 1.815 Ausbildungsverhältnissen. Ganz besonders stolz sei der Obermeister darauf, dass die neue Präsidentin der Handwerkskammer Ulm Zimmermeisterin ist. Katja Maier aus Lippach sei eine Power-Frau und echt starke Zimmerin. „Schön zu beobachten ist, dass wir Zimmerer uns immer mehr vom Konkurrenz-Gedanken verabschieden. Wir helfen uns gegenseitig mit Mitarbeitern, Kränen, Know-how und vielem mehr“, so Obermeister Renner. Besonders ausgeprägt sei dieser kollegiale Gedanke in der Innung. Vorbildlich sei auch der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit im Vorstand. Um so schmerzlicher sei es, ein Vorstandsmitglied zu verlieren. Bernd Härlen hat seinen Betrieb in Königsbronn aufgegeben und scheidet deshalb aus dem Vorstand aus. Peter Renner bedankte sich bei ihm für seine ehrenamtliche Tätigkeit während der letzten 25 Jahre. Er habe das Zimmerhandwerk vorbildlich vertreten und bewiesen, was Meisterqualität bedeute. Dank gebühre aber auch seiner Frau, die ihn während dieser Zeit stets unterstütz habe. Michael Kerler wurde einstimmig in den Vorstand gewählt, so dass dieser wieder satzungsgemäß besetzt ist. Die Firma Wölpert lud abschließend zu Köstlichkeiten vom Grill ein, so dass besten für das leibliche Wohl gesorgt war.


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